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Eröffnung Egerkinger Poesieweg

Feierliche Eröffnung des Egerkinger Poesieweges am Sonntag, 25. Mai 2025 

Petrus spielte bei der offiziellen Eröffnung des neuen Egerkinger Poesieweges am Sonntagmorgen, 25. Mai 25 nur bedingt mit. Der leichte Nieselregen war aber kaum zu spüren, als sich rund 40 involvierte und  interessierte Personen um 10 Uhr morgens bei der Nackgrube oberhalb der Fridau besammelten und von Franz Fischer, Präsident Kommission Kultur, Gesellschaft und Soziales Egerkingen offiziell begrüsst wurden.

Nach einer musikalischen Darbietung des Alphorntrios "Stiron" aus Hägendorf folgte die Ansprache von Gemeindepräsidentin Johanna Bartholdi.

Emotionen und Ereignisse würden in der Poesie so ausgedrückt, dass sie den Leser vielfach in Fantasiewelten entführe und deren Vorstellungskraft anrege, so Bartholdi.  Der "Nack", eine Egerkinger Sagengestalt, stehe symbolisch für die zunehmende Sorglosigkeit der Gemeinschaft. Dessen Sage zeige, wie bedingungslose Hilfe und Zuwendung schnell selbstverständlich und durch die daraus folgende Verantwortungslosigkeit Krisen heraufbeschwört werden können. Auch Christoph Schwager verbinde in seiner Poesie tiefe Gedanken und ein Wechselbad der Emotionen, thematisiere dabei die wirtschaftliche Entwicklung im Gäu und Egerkingen und deren Auswirkungen auf die Gemeinschaft. Der Poesieweg in Egerkingen verbinde Natur und Poesie und biete eine Flucht aus dem hektischen Alltag. Der Wald inspiriere und rege die Fantasie an, während die Poesie Emotionen hervorrufe.

Ihr Dank geht an die Kommission Kultur, Gesellschaft und Soziales sowie den Verein Aktives Alter für die Organisation des Poesieweges.

Christoph Schwager*, Initiant und Autor des Poesieweges, aufgewachsen in der Egerkinger Vorstadt, erzählte über seine Erinnerungen an die Jugendzeit im Dorf und die Gewohnheit, mit dem Vater sonntagmorgens über die Jakobsleiter auf die Blüemlismatt gewandert zu sein. So freue er sich besonders, dass sein Poesieweg jetzt hier in Egerkingen realisiert worden sei. Die Idee dazu kam ihm nach einem Besuch in Oberammergau im Jahr 2022. Dort entdeckte er auf einer Wanderung per Zufall einen solchen Poesieweg und erfuhr dabei von verschiedenen weiteren existierenden Poesiewegen in der Region. Er setzte sich mit den Texten auseinander und stiess bei seinen Recherchen auf deren Autor, welcher – wie er selber ein Theatermensch, der bereits solche Wege geschaffen hat – viele Parallelen zu ihm aufwies. Obwohl Schwager, der in seiner Jugendzeit zwei Bücher mit Gedichten verfasste und veröffentlichte, seither nicht mehr so regelmässig Gedichte schreibt, begann er mit der Planung und Schaffung eines neuen Poesieweges. Als er mit seiner Idee an die Gemeinde Egerkingen und Johanna Bartholdi gelangte so Zitat: "rannte er offene Türen ein". Anfängliche Schwierigkeiten mit der Tourenfindung und den entsprechenden Bewilligungen beim Kanton konnten dank starkem Engagement von Franz Fischer beseitigt werden und so verfasste Christoph Schwager eigens für den neuen Standort im Wald von Egerkingen neue Gedichte, die manchmal auch einen direkten Bezug zum Ort haben.

Die Waldarbeitsgruppe vom Verein "Aktives Alter" wurde danach mit dem Bau der 14 Stationen beauftragt, Fischer Schriften AG Egerkingen realisierte die Schilder und so konnte der neue Poesieweg pünktlich begleitet von einem Apéro des Blüemlismatt-Teams feierlich eröffnet werden. Dieser steht nun auf dem Lampastweg zwischen Nackgrube und Blüemlismatt der Öffentlichkeit zur freien Bewanderung und Inspiration zur Verfügung.

Eine Mehrheit der Anwesenden wanderte danach weiter auf die Blüemlismatt zur Darbietung verschiedener Sagenerzählungen im atmosphärisch perfekt passenden Heustock. Christoph Schwager erzählte in dramatisch und unterhaltsam inszenierten Schauspiel vor vollen Rängen folgende Erzähltheater: 

Sage aus dem Gäu: «S`Gäutier»
Sage von Holderbank: «Dr Nachtwächter»
Sage von Egerkingen: «Dr Ribyschtei»

*Christoph Schwager stammt aus Egerkingen, wo er auch seine Kindheit verbrachte, ist verheiratet und wohnt in Härkingen. Er hat vier erwachsene Kinder und acht Enkelkinder.
Nach der ersten Lehre im Büro, studierte er Religionspädagogik und später Theologie. Als Seelsorger arbeitete er von 1983-2002 in den Armenvierteln in Peru, in der Pfarrei Härkingen und im Spital in Zofingen.

Nach seiner Ausbildung als Trainer in Körpersprache und Theater in Freiburg i.Breisgau, gründete er das Schwager Theaterinstitut und später, 2006, das Schwager Theater in Olten. Auf der Bühne steht er meistens als Solokünstler. Aktuell ist er mit seinem neusten Stück «s’Gäutier – SAGENhaftes Erzähltheater» auf Tournee.

Einem breiten Publikum wurde er durch seine Pantomimenpredigten bekannt, mit denen er seit über 25 Jahren auf Tournee ist. Zudem ist er als Theaterautor und Regisseur tätig. So gründete er 2001 die Gäuer Spielleute und wird diesen Sommer das 13 Stück für diesen Verein inszenieren.

2011 erhielt er für sein Engagement den Solothurner Fachpreis für Kulturvermittlung. Für sein Theaterschaffen wurden ihm 2013 der Anerkennungspreis der Stadt Olten und 2016 der „Prix pro Wartenfels" verliehen. 2021 bekam er einen Sonderpreis der „Rentsch Stiftung".

Quellen: www.schwager.ch und wikipedia

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